Vielfalt leben

Die Gesellschaft ist kunterbunt. Umso wichtiger wird es also auch in der Pflege kultursensible Lebensräume zu schaffen, denn etwa jeder vierte Bürger in Deutschland hat einen Migrationshintergrund.

Eine der größten Hürden in der Pflege ist dabei die Kommunikation zwischen Pflegebedürftigem und Pflegepersonal. Weiteres Hintergrundwissen zur jeweiligen Kultur, Religion, Ernährung und Alltagsverhalten hilft ebenfalls dabei, die Begegnungen wertschätzend zu gestalten.

Checkliste Kultursensibilität

  • Sie nutzen das Erstgespräch mit den Angehörigen für den Vertrauensaufbau und überlegen sich vorher, was Sie über das Land und die Kultur der zu pflegenden Person erfahren möchten.
  • In einigen Kulturen ist es üblich, dass Pflegebedürftige von Angehörigen gepflegt werden. Sie klären, ob eine Art Arbeitsteilung möglich ist und welchen Anteil Pflegefachkräfte und welchen Angehörige übernehmen möchten und können.
  • Sie setzen gleichgeschlechtliche Pflegekräfte für die Pflege ein, die im besten Fall die Muttersprache der pflegebedürftigen Person sprechen.
  • Sie haben Hintergrundwissen, zum Beispiel, dass die Körperpflege für Muslime nicht nur eine hygienische, sondern auch eine rituelle Bedeutung hat.
  • Sie berücksichtigen, dass Schmerzen in unterschiedlichen Kulturen auch unterschiedlich geäußert werden. Das Spektrum reicht vom klaglosen Ertragen des Schmerzes bis hin zu expressiven Schmerzäußerungen.
  • Den Speisenge- und verboten liegen meistens religiöse Vorschriften für die Ernährung zugrunde. Diese bringen Sie zum Beispiel in Absprache mit den Angehörigen in Erfahrung.
  • Sie berücksichtigen die unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten, zum Beispiel für Personen aus dem asiatischen Kulturraum Reis- und Suppengerichte, während im europäischen Raum das Brot bei den Mahlzeiten nicht fehlen darf.
  • Teilweise bringen Angehörige das Essen in die Pflegeeinrichtungen mit. Sie sprechen sich dazu mit ihnen ab, welche Mahlzeiten ersetzt werden und wann die hausinternen Mahlzeiten angeboten werden sollen.

Technische Hilfen zur Sprachübersetzung gibt es in Form von zahlreichen Smartphone-Apps mit einer Zwei-Wege-Übersetzung in mehr als 50 Sprachen. Es werden hier nicht nur die eigenen Mitteilungen übersetzt, sondern auch die Antworten des Gegenübers.

Übrigens: Zahlreiche weitere Materialien in vielen Sprachen finden Sie auf: demenz-und-integration.de.